Berichte zurückliegender
Ich habe zwei erlebnispädagogische Reiseprojekte (gem. §35 Kinder- und Jugendhilfegesetz) durchgeführt – eines im Jahr 1992 und das andere im Jahr 1995. Außerdem kann ich auf zwei erfolgreiche sozialpädagogische Projekte im Rahmen meiner Angestelltenverhältnisse zurückblicken.
Im Folgenden möchte ich Ihnen jeweils einen kleinen Einblick in die Projekte geben.
1. PROJEKT:
Dieses Projekt wurde mit vier Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren durchgeführt, die Probleme in der Schule, in der Familie und mit der Gesellschaft hatten.
Vorbereitungsphase:
Vorbereitet haben wir uns in Deutschland in einem Haus, wo wir (2 Pädagogen und 4 Jungs) zwei Wochen gewohnt haben. Ziele dieser Phase waren:
- Gruppe bilden
- Regeln in der Gruppe einführen
- Ausrüstung für die Reise besorgen
- kleine Ausflüge mit den Fahrräder machen
Reisephase:
Die Reise begann mit einer Zugfahrt von Stuttgart (Deutschland) bis Saint Juan de Pie de Porto (Frankreich) – mit unseren Fahrräder und dem Gepäck.
Auf dieser Website ist gleich oben ein Foto mit einer Brücke zu sehen, das symbolisch für diese Reise stehen kann: Das Projekt hatte zum Ziel, eine Brücke zu schlagen zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten, zwischen dem Bequemen zuhause und dem Unbequemen (auf dem Boden im Zelten schlafen und den ganzen Tag Fahrradfahren), zwischen Dysfunktionalität und Funktionalität, zwischen der eigenen Heimat und der Fremde (anderes Land, neue Kultur, ohne Freunde, ohne Familie, ohne Kumpels).
Ziele dieser Phase und Kern des Projektes waren als pädagogische Maßnahme:
- Distanz von der Peergruppe, von Familie, von Nachbarschaft sowie von bekannter Umgebung erzeugen
- Einen positiven Umgang mit der eigene Frustration lernen
- Teamgefühl entwickeln
- Positive Erfahrungen in einer Gruppe machen
- Selbstwertgefühl erhöhen
- Die eigenen Fähigkeiten und Talente besser kennenlernen und diese zum eigenen Wohl und zum Wohl der Gruppe umsetzen können
So haben wir ca. 1000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, jedes Fahrrad der Jugendlichen war mit vier Radtaschen ausgerüstet, wo Kleidung, Schlafsack, Isomatte und Campingkocherausrüstung Platz fanden. Jeder zweite Junge hatte ein Zelt, in dem die Jugendlichen zu zweit geschlafen haben. Wir als Pädagogen hatten eine zusätzliche Lenkertasche für die Dokumente und Tagebücher zur Dokumentation der Reise, Werkzeuge für Fahrradreparaturen und jeweils ein Zelt (unser Schlafzelt sowie ein Ersatzzelt für eine besondere Situation).
Drei Monate lang haben wir hauptsächlich in Pilgerherbergen übernachtet, sind über die Pyrenäen mit Hochwasser im herbstlichen Frankreich, haben also den ganzen Jakobsweg per Fahrrad bis Santiago de Compostela geschafft.
Anschließend haben wir ein paar Wochen bei einer spanischen Familie mit allem Luxus gelebt und von dort sind wir nach Extremadura weiter mit dem Fahrrad gefahren. In einen Dorf in Extremadura haben wir ein Haus im Schulgebäude des Dorfes mieten können. Dort haben wir mit den Jungs ca. 3 Monate gewohnt. Im Haus war Eigenversorgung angesagt – das heißt Holz im Wald holen, schneiden, dieses Holz mit der Schubkarre nach Hause transportieren, am Holzherd kochen. Es gab keine Heizung, keine Waschmaschine, keine Spülmaschine. Es gab eine Dusche und ein Klo. Wir haben die Jungs unterrichtet und Schul-Rhythmen eingeführt – in Vorbereitung für ihre externe Hauptschul-Abschlussprüfung, die ein Kernziel des Projektes war.
Von Extremadura sind wir mit dem Zug und unseren Fahrräder durch Spanien und Frankreich nach Deutschland gefahren. Dort sind wir abgeholt worden.
Nachbereitungsphase:
- Wiedereingliederung in eigener Familie bzw. Pflegefamilie oder Heim
- Wiedereingliederung in einer Schule und die passende Schule in seiner Umgebung finden
- Intensive Vorbereitung für die Hauptschul-Abschlussprüfung und die Begleitung darüber hinaus – bis jeder auf dem richtigen Platz war.
- Basis schaffen
Nach einer kurzen Pause von 2 Wochen, die jeder in seiner Familie oder im Heim verbracht hat, haben wir die Jungs intensiv für die externe Hauptschul-Abschlussprüfung vorbereitet und sie zur Prüfung begleitet.
Die Ziele des Projekts sind vollkommen erreicht worden.
2. PROJEKT:
In einem ähnlichen Konzept wie im 1. Projekt waren hier zwei Jungs im Alter von 12 und 14 Jahren einbezogen. Dieses Mal waren es also eher Kinder als Jugendliche, deswegen war die Gruppe kleiner und die Route anders.
Wir sind mit den Fahrrädern bei Frost und Schnee durch die Schweizer Alpen geradelt. Für bestimmte Strecken konnten wir den Zug nutzen – unsere Fahrräder mit uns im Zug.
Ziel war dieses Mal nicht, im Anschluss die Hauptschulabschlussprüfung zu absolvieren, sondern die Wiedereingliederung der Kinder in einer Schule und die Einführung des Modells einer Erziehungsstelle bei uns.
Die Vorbereitungsphase hat Monate gedauert. Die Reisephase nur drei Monate und die Nachbereitungsphase 2 Jahre.
Die Ziele sind vollkommen erreicht worden.
3. PROJEKT:
Im Rahmen meiner Angestellung beim Diakonischen Werk im Landkreis Karlsruhe habe ich das Projekt „Lichtblick“ für Erwachsene, die an einer chronischen psychischen Erkrankung leiden, durchgeführt.
Als Impuls aus dieser Aufgabe heraus habe ich anschließend den Online-Lehrgang „Projektmanagement“ bei der ils erfolgreich abgeschlossen.
Ich habe mit Leidenschaft als Sozialpädagogin für diese Einrichtung des ambulanten betreuten Wohnens gearbeitet. Als mein Studium der Psychologie in Deutschland anerkannt war (2014), habe ich gekündigt, um in Esslingen als Psychologin arbeiten zu können. Mehr zu meiner Arbeit und meinen Referenzen finden Sie übrigens hier.
4. PROJEKT:
Das Projekt PeBB (Psychologische Lebens- und Erziehungsberatung für Menschen mit Hörschädigung und deren Angehörige) war in Esslingen und Nürtingen angesiedelt und wurde im Zeitraum 1.10.2014 bis 30.4.2015 durchgeführt.
Die Psychologische Beratungsstelle in Esslingen und die Erziehungsberatungsstelle in Nürtingen hatten dieses Projekt gemeinsam ins Leben gerufen. Es war von der Aktion Mensch finanziert für eine Dauer von 3 Jahren.
Flyerdownload „Psychologische Beratung für Menschen mit Hörschädigung und ihre Angehörigen“